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Freitag, 12. April 2024
Leben auf der Schattenseite
Der, wie ich finde, liebe Herr M. hat gesagt, der Kontakt mit den "B`s"
würde sich lohnen, doch irgendwie kommt dieser Lohn bei mir nicht an.

Es scheint, als befände ich mich in einem Tal, das von so hohen Bergen umgeben ist, dass kaum ein Sonnenstrahl bis hin zu mir gelangen kann. Dadurch fühle ich mich, als würde ich auf der Schattenseite leben und friere oft. Und wenn mich doch einmal ein heißer und heller Sonnenstrahl erreicht, droht er meine Haut zu verbrennen und blendet meine Augen so sehr, dass ich sie schließe, um nicht zu erblinden.

Die Nächte werden zwar langsam wieder kürzer, doch das macht sich auf der Schattenseite kaum bemerkbar, weil die Tage nur länger, aber nicht wesentlich heller und auch nicht viel wärmer werden.



DC © 2024

Da die Zeit unaufhaltsam dahinfliegt, so als wäre sie nie dagewesen, lasse ich sie einfach ziehen und genau so vergehen wie sie gekommen ist, nämlich ungeachtet dessen, ob ich existiere oder nicht.

Doch sie lässt die großen Berge immer höher hinaus wachsen, bis irgendwann einmal Teile von ihnen abbrechen und in die Tiefe hinab stürzen. Dort hin, wo die Schattenseite ist und wo ich mich befinde. Und wenn ich bis dahin noch genug Kraft habe, werde ich aus den herabgefallenen Steinen eine mich vor der Kälte schützende Hütte bauen, in der mich zwar kein Sonnenstrahl mehr erreichen wird, er mich aber auch nicht mehr verbrennen oder blenden kann.

So werde ich vielleicht nicht nur ein kleiner Teil der Schattenseite sein,
sondern zu einem winzigen Teil der großen Berge, die mich umgeben …

… und mit ihnen wachsen, bis mich die Sonnenstrahlen erreichen.

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Mittwoch, 15. November 2023
Die Herzlosen
Natürlich haben auch sie ein Herz, die Menschen die man als herzlos bezeichnet, aber ihr Herz dient, anders als es bei herzlichen Menschen der Fall ist, lediglich dazu, das Blut durch ihren Körper zu pumpen und sie dadurch am Leben zu halten. Dort, wo sich bei herzlichen Menschen ein weicher Kern befindet, der ihnen Wärme schenkt und in dem ihre Liebe verweilt, befindet sich bei Herzlosen ein in sich geschlossener Hohlkörper, der alle aufkommenden Gefühle bereits im Keim erstickt, indem er sie vollkommen absorbiert und zum gefrieren bringt.

Dadurch ist es den Herzlosen nicht möglich, das zu empfinden, was man als Liebe bezeichnet – und zwar weder die zu sich selbst, noch die zu anderen Menschen. Das hat zur Folge, dass sie auch kein Mitgefühl empfinden können und nicht (mehr) wissen, was Gut und Böse ist.

Es scheint, als habe ich durch die vorherige Gegenüberstellung der beiden Versionen eines Ichs mit dem dazugehörigen Bewusstsein, ganz zufällig die Antwort auf die Frage gefunden, die mich schon so lange beschäftigt, nämlich warum sich die Menschheit fehlentwickelt hat und warum einige Menschen so schreckliche Taten begehen (können).

Doch anders als ich zunächst annahm, scheint nicht das Denken oder Fühlen (allein) dafür verantwortlich zu sein, dass einige Menschen so kaltherzig und dazu in der Lage sind, anderen Menschen großes Leid anzutun, um sich selbst (mindestens) einen Vorteil zu verschaffen.

Denn als ich mir vor einigen Tagen mal wieder diese beiden Ich-Grafiken angesehen habe, hatte ich einen "Geistesblitz", durch den ich zu erkennen glaube, was das eigentliche Problem an der Sache ist.


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Es geht nämlich offenbar gar nicht um die Frage, welche dieser beiden Versionen besser aussieht, sondern welche besser funktionieren und für den jeweiligen Menschen besser sein könnte. Und wenn man die Frage so stellt, springt einem die Antwort eigentlich direkt ins Auge. Also zumindest war es bei mir so und hat zur Folge, dass ich in diese Richtung weiterdenken und den Gedanken vertiefen werde, um ein möglichst schlüssiges Gesamtbild zu erhalten. Dann kann ich vielleicht auch die Herzlosen besser verstehen, ohne wie sie sein zu müssen.

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Donnerstag, 2. November 2023
Warum begehen Menschen böse Taten?
Jeder Mensch kann böse werden, wenn ihm ein Unrecht angetan wird,
doch nicht jeder Mensch begeht daraufhin und deshalb eine böse Tat.

Grundsätzlich kann man offenbar davon ausgehen, dass die meisten Menschen (idR) keine bösen Taten begehen, obwohl sie sich manchmal ungerecht behandelt fühlen oder ihnen tatsächlich großes Leid angetan wurde, doch es gibt auch Menschen, die böse Taten begehen, obwohl sie wissen, dass sie dadurch ein Unrecht begehen, für das sie später bestraft werden können, sofern man ihnen die Tat nachweisen kann.

Was könnte der Grund dafür sein, dass sie es trotzdem tun?

Was eine böse Tat ist, bekommen wir schon von klein an beigebracht und wissen es m.M.n. auch instinktiv. Und wenn man sich nicht sicher ist, was eine böse Tat ist, kann man sich an den jeweiligen Gesetzen orientieren oder sich vor Augen führen, dass niemand das angetan bekommen möchte, was man selbst nicht angetan bekommen möchte.

Doch die Frage, warum einige Menschen böse Taten begehen,
die andere Menschen unter den gleichen Voraussetzungen
nicht begehen, ist schon viel schwieriger zu beantworten.

Es gibt zwar einige Rechtfertigungen oder Schuldzuweisungen dafür, dass jemand eine böse Tat begangen hat, die auch in Strafprozessen berücksichtigt werden und die die Strafen verringern können, aber selbst vor Gericht wird von sogenannten "schädlichen Neigungen" eines Täters gesprochen, wenn seine bösen Absichten klar zu erkennen sind. Einen solchen Täter würde ich persönlich auch als Böse bezeichnen, aber es so konkret "beim Namen zu nennen", wird ja heutzutage nicht gerne gesehen und ist vielleicht auch etwas zu einfach gedacht.

Deshalb frage ich nicht, warum ein solcher Mensch böse ist,
sondern warum er eine böse Tat begeht und habe diese
Grafik erstellt, um die Sachlage bildlich darzustellen:



Zur Vollbild-Ansicht

Aber ich bin mir auch nach der Erstellung der Grafik noch nicht sicher, was an den Menschen, die böse Taten begehen, andres ist, als an der großen Mehrheit, die es nicht tut. Sind es doch die Gene, die ihren von Geburt an mitgegeben wurden und die man als das "Grundgerüst ihrer individuellen Charaktereigenschaften" bezeichnen kann?

Gibt es solche "bösen" Gene wirklich oder ist es doch anders und
ich habe die richtige Erklärung dafür bisher noch nicht gefunden?

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Sonntag, 29. Oktober 2023
Auf den Spuren der Wahrheit
Schon seit einigen Jahren beschäftigt mich die Frage, was den, bzw. einige Menschen böse macht und warum manche Menschen böse Taten begehen und andere nicht, aber die Meinung vieler Atheisten, dass die Religionen dafür verantwortlich sein sollen, teile ich nicht, obwohl ich als gläubiger Mensch den meisten Religionen gegenüber sehr kritisch eingestellt bin. Deshalb habe ich in den letzten Wochen intensiv nach Informationen recherchiert, die aufzuzeigen, dass der Glaube an sich nicht der Grund dafür ist, dass Menschen böse Taten begehen, denn gekämpft und gemordet haben sie offenbar schon immer.

Aber es spricht doch einiges dafür, dass durch Religionen Konflikte entstehen, die ohne sie vielleicht nicht entstanden wären. Man kann m.E. jedoch auch davon ausgehen, dass Religionen dazu erfunden wurden, um das Zusammenleben der Menschen positiv zu beeinflussen und es durch gewisse Grundsätze in Form von Geboten zu regulieren. Und wie man daran erkennen kann, dass sich die Gebote in allen Religionen ähneln und dass daraus auch die staatlichen Gesetze entstanden sind, scheinen sie durchaus sinnvoll zu sein.

Da die Spuren der Wahrheit sehr weit zurück in die Vergangenheit führen, beginne zunächst einmal bei der Geschichte der Evolution der Menschheit. Davon ausgehend, dass der Mensch nicht von einem Gott erschaffen wurde, sondern dass er sich im Laufe der Zeit zu dem Homo Sapiens entwickelt hat, der wir heute sind, beginnt "meine Wahrheit" bei der Entstehung der Menschheit. Um eine bildliche Darstellung davon zeigen zu können, habe ich die folgende Grafik erstellt:
01-Entwicklung-d-Menschen-2-kl

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Den genauen Zeitpunkt zu benennen, wann der Mensch begonnen hat zu glauben, ist natürlich kaum möglich, aber der (Ur-) Glaube scheint tatsächlich schon sehr früh entstanden und eine Art Urinstinkt oder Urtrieb des Menschen zu sein, der ihm von Natur aus mitgegeben ist.

Der Trieb zu überleben und dafür zu kämpfen, ist auch den Tieren gegeben und sie bemerken es nicht nur, wenn ein Mit-Tier stirbt, sondern viele Arten von ihnen scheinen einen solchen Verlust auch als Leid zu empfinden. Doch anders als die Menschen es tun, fragen sich die Tiere offenbar nicht, wohin der Verstorbene geht und was nach seinem Tod kommen könnte, sondern nehmen ihn einfach hin.

Die Antwort auf die Frage, warum der Mensch begonnen hat, sich solche Gedanken zu machen, ist ebenfalls offen, aber m.E. könnte der Tod eines Wegbegleiters und das schmerzhafte Gefühl über seinen Verlust die Ursache dafür sein. Denn ohne eine Verbundenheit mit der Gruppe und dem Mitgefühl einem/den anderen Stammesmitgliedern gegenüber, wäre vermutlich kein Mensch auf die Idee gekommen, die Verstobenen (und später auch Grabbeigaben für sie) zu bestatten.

Wie man der nächsten Grafik entnehmen kann, soll der "Vor-Mensch" bereits vor Millionen Jahren über erste Formen von ästhetischem Fühlen, wie dem Mitgefühl und Sozialverhalten verfügt und daraus das Denken und Sprechen entwickelt haben. Doch erst (oder schon?) vor 200000 Jahren soll er erste Vorstellungen vom Jenseits gehabt und Totenbestattungen und Rituale vorgenommen haben.

02-Entstehung-von-Religionen-2-kl

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Laut meinen Recherchen soll der Mensch bereits vor der Entstehung des heutigen Homo Sapiens im Jahr 40000 v. Chr. die ersten dualen Gegensätze in Form von Mensch und Tier, Himmel und Erde, Recht und Unrecht und Wahr und Unwahr gehabt/gedacht haben. 8000 Jahre (v. Chr.) soll es bereits weibliche Figuren von Göttinnen gegeben haben. 5000 (v. Chr.) gab es erste Zeichnungen von Personen und Symbolen, die man heute religiös deutet. 3000 (v. Chr.) soll es viele ägyptische und babylonische Priester gegeben haben. 2500 (v. Chr.) soll es im Nahen Osten über tausend babylonische Götter gegeben haben.

In dieser Zeit, also im Jahr 2222 v. Chr. soll Abraham geboren sein, der laut Bibel als erster Mensch an einen monotheistischen Gott geglaubt und von ihm gesprochen haben soll. Aus seiner Vorstellung von Gott ist später der Gott des Judentums, der des Christentums, der des Islams und des Bahais entstanden. Die Tora (Ur-Fassung der jüdischen Schrift und späteren Bibel) wurde zwar erst im Jahr 440 v. Chr. geschrieben, aber den Anfang ihrer Religion haben die Schreiber damals auf die Zeit gelegt, in der Adam und Eva als die Vorfahren von Abraham, von Gott erschaffen worden sein und die erste Sünde begangen haben sollen.

Obwohl die Behauptung, dass Adam und Eva die ersten Menschen waren, erwiesenermaßen nicht wahr ist, habe ich das Jahr, in dem Adam und Eva erschaffen worden sein sollen und auch das Jahr in dem Abraham geboren sein soll, in die Grafik eingefügt, um aufzuzeigen, wie lange vor dieser Zeit bereits unzählige andere Menschen auf der Erde gelebt haben. Und diese Menschen haben nicht nur an andere Götter oder philosophische Lehren geglaubt, sondern sie hatten auch andere Jahreszahlen als die in den jüdischen und christlichen Schriften bestimmten, wie zunächst die Jahresberechnung Anno Hominis (ab Adam und Eva bis Jesu) und die darauf folgende des Christentums, erneut bei 0 beginnend ab Jesu Geburt, die heute weltweit von allen Ländern der Erde als offizielle Jahreszahl anerkannt wird.

Doch in meiner Vorstellung, müssten wir heute eigentlich das Jahr 42023 seit dem ersten Homo Sapiens haben und nicht das von dem Christentum benannte Jahr 2023. Dass dem nicht so ist, zeigt auf, wie groß die Macht des damaligen Christentums war. Und dass sich aus dieser Vorgehensweise Konflikte ergeben haben, liegt auf der Hand.

03-Adam-und-Eva-bis-heute-2-kl

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Diese Konflikte ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Menschheit seit der Entstehung der großen Religionen, die heute als Weltreligionen bezeichnet werden. Vor allem der Glaube an die christliche Religion wurde seinerzeit mit großer Gewalt erzwungen und hat viele Todesopfer gekostet. Das Christentum hat zwar bis heute den größten Anteil an Gläubigen, aber in den letzen Jahren haben sich viele von ihnen von ihrem Glauben an Gott abgewandt und sind zu Atheisten geworden oder zu einer anderen Religion, wie dem Islam, konvertiert. Inzwischen werden zwar keine Menschen mehr von der katholischen Kirche verfolgt, doch stattdessen werden heute Christen verfolgt und es gibt viele gewalttätige Auseinandersetzungen durch Religionen.

Das scheint im Buddhismus, der seinerzeit als eine Gegenreligion zu den monotheistischen erfunden wurde und der neben dem Hinduismus in Indien, vor allem in Asien weit verbreitet ist, anders zu sein, aber die Spuren der Wahrheit führen mich doch zu der Erkenntnis, dass der Glaube an eine Religion wirklich viele Kriege und Gewaltverbrechen verursacht. In den meisten Fällen geht/ging es m.E. jedoch tatsächlich um die Eroberung/en von Land und die Ergreifung von (mehr) Macht.

Um die Antwort auf meine Ausgangsfrage, was einige Menschen böse macht, bzw. was sie dazu bringt böse Taten zu begehen, zu finden, werde ich den Spuren der Wahrheit weiter folgen und sie bestmöglich auslesen und interpretieren. Ich habe jedoch schon eine ganz leise Vorahnung, dass sie mich letztendlich zu genau dem Punkt (zurück-) führen werden, von dem ich ursprünglich ausgegangen bin . . .

. . . nämlich zu dem Menschen selbst und seinen Eigenschaften.

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Samstag, 30. September 2023
Jenseits von Gut und Böse
Fernab von dem, was viele Menschen für Gut und Böse halten,
findet man diejenigen, die nicht mehr wissen, was das ist und
auch nicht mehr zwischen Richtig und Falsch unterscheiden.

Aber dafür wissen sie genau, was Besser und Schlechter ist
und dass sie selbst zu den (aller-) Besten von allen gehören.

Das zeigen sie denen, die ihrer Meinung nach schlecht sind,
auch sehr deutlich durch ihre herablassende Art und Weise;
- und zwar jedem gegenüber, den sie für unwürdig halten.

Doch da sie nicht wissen, was Gut und Böse ist und auch
nicht zwischen Richtig und Falsch unterscheiden können,
ist dieses Verhalten aus ihrer Sicht natürlich in Ordnung.

Und ob es Menschen gibt, die darunter leiden, derartig
erniedrigt und entwertet zu werden, interessiert sie nicht.

Daher ist es sehr fragwürdig, ob es so erstrebenswert ist,
ebenfalls zu dieser Gruppe besserer Menschen zu gehören
und sich wie sie, "jenseits von Gut und Böse zu befinden".

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Mittwoch, 17. Februar 2021
Der Preis für den Luxus Bequemlichkeit
Ist der Mensch wirklich dazu entstanden, um ein bequemes Leben führen zu können oder ist nicht gerade die Bequemlichkeit der Grund dafür, dass sich die Menschheit derartig fehlentwickelt hat?

Es begann offenbar zu der Zeit, als die Menschen sich ansiedelten, um ihr anstrengendes Leben als "Jäger und Sammler" zu beenden. Und je größer die Siedlungen wurden, umso umfangreicher musste man diese Gemeinschaften organisieren und natürlich auch gegen Eindringlinge verteidigen. Die Vorteile solcher Ansiedlungen liegen klar auf der Hand, denn dadurch wurde das Leben der Menschen nicht nur bequemer, sondern es wurde auch sicherer, denn so konnten sie sich besser vor Kälte, Hitze und Nässe schützen und gegenseitig unterstützen.

Dieser erste Schritt zur sogenannten Zivilisation, war der Anfang zu dem Leben, das wir heute führen und vermutlich genau der Zeitpunkt, an dem die Fehlentwicklung der Menschheit begonnen hat.

Wenn es bei solchen kleinen Ansiedlungen geblieben und die Menschen mit diesem, immer noch ziemlich anstrengendem und bescheidenem Leben, zufrieden gewesen wären, könnten die Menschen, denen es heute möglich ist, zwar nicht so bequem leben, aber die Menschheit müsste auch nicht den hohen Preis für diese Bequemlichkeit bezahlen.

Was könnte der Preis für die Bequemlichkeit
sein und zahlt er sich für die Menschen aus?

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Freitag, 18. Oktober 2019
Das Experiment Mensch
Nehmen wir einmal an, beim Urknall wäre eine Art "Energiewolke" entstanden und hätte sich abgesondert, also zu einem "Einzelgänger" entwickelt. Diese Energiewolke würde über einen hochentwickelten Verstand verfügen, doch sie wäre abgeschirmt und würde dabei zusehen, wie sich die übrigen "Urknall-Energien" ausdehnen und sich im Nichts zu verlieren drohen würden. Dann würde diese sehr kluge Energie eine weitere Energiewolke bemerken, die wunderschön bunt schimmern und sich ihr nähern würde. Doch in dem Augenblick, indem beide Energien sich sehr nah gekommen wären, würden sie so stark voneinander angezogen, dass sie miteinander kollidieren würden.

Die bunt schimmernde Energiewolke würde jedoch nicht, wie der Einzelgänger, über einen ausgeprägten Verstand verfügen, sondern aus unendlich viel Phantasie bestehen, die den Einzelgänger sehr beeindrucken würde. Und in dem Augenblick, indem der sachliche Einzelgänger und die gefühlvolle Phantasie sich vereint hätten, hätte sich ein einzigartiges Bewusstsein oder eine sogenannte Seele entwickelt, das/die nur durch die Vereinigung der unterschiedlichen Fähigkeiten der beiden Energien zustande gekommen wäre.

Die beiden würden zusammen bleiben und sich so gut ergänzen, dass sie vollkommen miteinander verschmelzen und zu einem Ganzen werden würden. Sie gäben sich selbst den Namen "Erfinder" und würden sich nun, als die Einheit zu der sie geworden wären, vornehmen, etwas ganz Besonderes zu erschaffen. Dabei wäre das Besondere bereits durch die Verbindung ihrer beiden Energien entstanden, während sie auf einem großen Brocken Materie, der gerade vorbeigefolgen wäre, als sie kollidierten, gelandet wären.

In diesem Augenblick wäre der wunderbare Planet Erde entstanden, der ganz allmählich und langsam abkühlen und verhärten würde.



Gehen wir nun davon aus, dass auf diese Weise eine ganz neue Welt entstanden wäre, die sich im Laufe der Raum-Zeit zu einem Paradies entwickelt hätte. Es gäbe eine wunderschöne unberührte Natur, den Tag und die Nacht, frische und saubere Luft, es gäbe reichlich reines Wasser, Früchte wären in Hülle und Fülle vorhanden und es gäbe bereits Lebewesen, die alles richtig machen würden, - und zwar die Tiere, die sich endlos lange Zeit immer weiter entwickeln und den jeweiligen Naturgewalten anpassen würden. Es wäre jedoch gut vorstellbar, dass es diesem Erfinder irgendwann ein wenig langweilig geworden wäre, weil alles so gut und reibungslos funktionieren und er die Lust verspüren würde, ein wenig herum zu experimentieren.

Also würde der Erfinder sich etwas ganz Neues ausdenken und planen, ein menschliches Wesen zu erschaffen, dem er einen Teil seiner Energien zukommen lassen könnte. Da es inzwischen bereits Lebewesen geben würde, die Aufrecht gehen und über ähnliche Veranlagungen verfügen würden, wie der Erfinder, würde er diesen animalischen Wesen die Möglichkeit geben, etwas von seiner Energie zu empfangen, indem er sie mit dem hervorragenden Verstand und der wunderbaren Phantasie ausstatten würde. Und diejenigen von ihnen, die in der Lage wären, diese reinen Veranlagungen, in Form der beiden positiven Energien anzunehmen, wären dadurch Imstande, ein ganz besondere Bewusstsein zu erlangen.

Um sich vermehren zu können, würden diese neuen Menschen das Gleiche wie die Tiere tun, sich also mehr oder weniger lange und mehr oder weniger lustvoll miteinander vereinen, um ein neues Exemplar dieses Wunderwerks zu erzeugen. Selbstverständlich hätte der Erfinder nichts gegen einvernehmlichen Sex im angebrachten Alter und innerhalb der eigenen Spezies, sondern würde ihn sogar so ausstatten, dass die Menschen ihn freiwillig und gerne ausführen würden, weil er ihnen mehr oder weniger viel Spaß machen würde. Jedem einzelnen ihrer Nachkommen, würde eine ganz eigene Mischung aus den Energien seiner Vorfahren mitgegeben, durch die jeder von ihnen zu einem einzigartigen Menschen werden würde.

Dieser gutmütige Erfinder, würde den Menschen so viel Vertrauen schenken, dass er ihnen alle Freiheiten zugestehen würde, die möglich wären und ihnen auch die freie Wahl überlassen würde, wie sie ihre Freiheiten nutzen würden. Er würde daran glauben, dass die Menschen verantwortungsvoll mit den an sie übertragenen positiven Energien und der wunderschönen Erde umgehen würden und davon ausgehen, dass sie sehr glücklich werden würden.

Damit die Menschen die freie Wahl hätten und selbst darüber entscheiden könnten, ob und wie viel seiner Energie sie annehmen wollen würden, würde er jedem von ihnen die Fähigkeit zugestehen, mehr oder weniger klar und selbstständig denken zu können, um sich freiwillig für oder gegen die wunderbaren Eigenschaften, die er ihnen zu schenken bereit gewesen wäre, entscheiden zu können. Er würde aber glauben, dass sie seine positive Kraft gerne annehmen, nutzen und sie zudem auch zu schätzen wissen würden. Nun, dieser Erfinder, wäre m.E. ziemlich gutgläubig und hätte besser von vorne herein einen praktischen Mechanismus in die Menschen einbauen sollen, der ganz automatisch zum Einsatz kommen würde, sobald eines seiner neuen Exemplare eine gewisse Grenze überschreiten und ein Unrecht, welches der Erfinder natürlich erkennen könnte, begehen würde.

Weil er jedoch so viel Vertrauen in sein neues Exemplar, also den noch jungen Menschen investieren würde, würde er auf einen solchen Strafmechanismus verzichten und aus dem Hintergrund heraus beobachten, wie sich sein Experiment entwickeln würde.



Doch, das Experiment würde nicht so verlaufen, wie er es sich vorgestellt hätte, denn bereits die ersten Nachkommen seiner ersten Exemplare, würden sich die Köpfe einschlagen, obwohl es gar keinen Grund dafür gäbe. Sie würden es sich sogar anmaßen, zu behaupten, dass sie ihre Gräueltaten im Namen verschiedener "höherer Mächte" begehen würden und das würde ihn sehr betroffen machen. Aber er würde das Experiment nicht beenden, weil er herausfinden wollen würde, wie sich die Menschen weiterentwickeln und wie weit diese neuen Lebewesen gehen würden, um ihre Spezies zu erhalten.

Ab und zu würde der Erfinder den Menschen, mithilfe der mächtigen Naturgewalten, die selbstverständlich in seiner Hand liegen würden, zeigen, wie verärgert er wäre, doch die Menschen würden sich nicht nur einbilden, dass sie die Natur beherrschen könnten, sondern sie gingen sogar so weit, dass sie selbst erfundene Geschichten dazu benutzen würden, um eigene Vorteile zu erlangen, indem sie andere Menschen manipulieren und gegeneinander aufbringen würden.

Zudem würden tatsächlich die meisten dieser Menschen, wenn irgendetwas in ihrem Leben nicht so funktionieren würde, wie sie es sich wünschen würden, ihn, den Erfinder anflehen und um Hilfe bitten. Dabei hätte er wahrhaftig wichtigere Dinge zu tun, als sich um die Probleme der einzelnen menschlichen Wesen zu kümmern, weil er ja den Überblick über das gesamte Experiment behalten müsste. Er hätte auch keine Zeit, jeden, der etwas Unrechtes getan hätte, zu bestrafen und würde es hinnehmen, dass die Menschen sich einbilden könnten, dass ihr Gott ihnen alle ihre sogenannten Sünden vergeben würde, wenn sie ihm Opfergaben bringen, ihn anbeten und so tun würden, als würden sie ihre bösen Taten aufrichtig bereuen, - bevor sie gleich die nächsten Verbrechen begehen würden.

Nach einer Weile würde der Erfinder nur noch dasitzen, mit dem Kopf wackeln und sich darüber ärgern, was aus seiner guten Idee, diesem Exemplar Mensch geworden wäre. Denn sie würden das wunderbare Paradies, welches er ihnen zur Verfügung gestellt hätte und auch die Natur, immer mehr ausbeuten und sich dadurch ihren eigenen Lebensraum zerstören. Nur die wenigsten von ihnen würden sich so verhalten, wie er es, Aufgrund ihrer mitgegebenen Mischung aus seinem guten Verstand und der Phantasie erhofft hätte.

Er würde gar nicht verstehen, welchen Fehler er gemacht haben könnte, denn bei vielen dieser neuen Lebewesen, schienen sich die positiven Eigenschaften ins Negative umzuwandeln.



Es würden Zustände auf der Erde herrschen, die dem Erfinder gar nicht gefallen würden, aber er könnte die Schwachstelle nicht ausmachen. Es wäre ihm völlig unklar, warum diese Menschen derartig miteinander konkurrieren würden, dass sie zu keinem friedlichen Zusammenleben in der Lage wären, sondern sich sogar gegenseitig unterdrücken und vernichten würden. Er würde sich ernsthaft fragen, woher diese für ihn unbegreiflichen Veranlagungen kämen, die genau das Gegenteil von seinen wären und wäre über diese fatale Fehlentwicklung sehr besorgt. Der Erfinder fände jedoch keine Antwort auf die Frage, warum nur wenige der Menschen sein Geschenk, also den Zugang zu einem höherem Bewusstsein annehmen und es auch sinnvoll nutzen würden.

Irgendwann würde der Erfinder sich überlegen, was er tun könnte, um den so schönen Planeten Erde, mitsamt der Natur und den unschuldigen Tieren zu retten, bevor die rücksichtslose Menschheit ihn zugrunde richten könnte. Er müsste sich traurig eingestehen, dass sein interessantes Experiment misslungen wäre, weil die Menschen nicht verstanden hätten, dass sie nur diese eine Chance hätten und er ihnen keine zweite davon und auch keine Ersatzerde geben würde, wenn sie diese einmalige Möglichkeit vertan hätten.

Was könnte der Erfinder tun, um seinen Fehler,
den Menschen erfunden zu haben, zu korrigieren?

Müsste er die Menschheit durch eine
gewaltige Naturkatastrophe vernichten?

Oder würde er sie doch einfach so weiter machen lassen
und die wunderbare Erde opfern, obwohl ihr Handeln die
unschuldigen Tiere und Pflanzen ebenfalls treffen würde?

Also, ich persönlich glaube, dass dieser Erfinder, egal wie ihn die Menschen nennen würden, im Laufe seines Experiments, tatsächlich mehrmals kurz davor sein würde, aufzugeben und manchmal in Form von starken Regenfällen, bitter weinen, ein anderes Mal, in Form von gewaltigen Gewittern und Stürmen, wütend werden und manchmal auch überhitzen oder unterkühlen würde und dass es ihm furchtbar in der Seele wehtun würde, mit anzusehen, wie die Menschheit mit offenen Augen in ihr Verderben laufen würde.

Er würde m.E. jedoch nicht eingreifen, um sie zu retten, zu bestrafen oder ganz zu vernichten, sondern bei seiner Entscheidung, ihnen die freie Wahl zu überlassen, bleiben und abwarten, bis sie sich selbst vernichten würden, - um danach vielleicht ein neues Experiment zu beginnen und ein perfekteres Exemplar zu erfinden.

Wie sollte er dieses neue Exemplar gestalten?
Könnte es vielleicht hilfreich sein, der neuen
Spezies, einen besseren Verstand mitzugeben?

Oder wäre wohlmöglich gar nicht der Verstand
für das Versagen der Menschheit verantwortlich,
sondern die Gefühle, die sie empfinden würden?



Liebe ist zwar eines der schönsten und intensivsten
Gefühle, die wir empfinden können und durch Liebe
kann sehr viel Gutes getan und bewirkt werden. Doch
wird nicht gerade durch sie, viel Leid hervorgerufen,
weil sie z.B. nicht erwidert und/oder gewürdigt wird?

Kann es ohne Liebe überhaupt Hass, Eifersucht,
Neid, Verachtung, Gier, Respektlosigkeit geben?

Sollte dieser Erfinder vielleicht besser ein völlig
gefühlloses Wesen entwickeln oder tun wir das
bereits selbst, indem wir Maschinen und Roboter
bauen, die uns nach und nach ersetzen werden?

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* Alle Bilder und Texte * DC © 2019 *
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