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Mittwoch, 4. Oktober 2023
In der Not frisst der Teufel Fliegen
Die Redewendung:

"In der Not frisst der Teufel Fliegen"…

sagt ja schon alles. Und in der Not ist er wohl,
wenn er nicht genug menschliche Seelen findet,
die er fressen oder systematisch benutzen kann.

Doch da "die Eitelkeit seine beste Freundin ist"
und es an jedem Ort mehr als genug davon gibt,
wird der Teufel ganz bestimmt nicht in Not sein,
sondern sich seine Opfer frei auswählen können.

Für ihn ist das ja erfreulich, aber wozu führt das?

Die Fliegen finden es sicher toll, kein Teufelsfutter zu sein,
aber wie sieht es mit den vielen Seelen aus, die stattdessen
auf seinem Speiseplan stehen, weil sie derartig eitel sind?

Ich denke, dass es für sie selbst zunächst einmal so scheint,
als würde alles bestens laufen, weil er ihre Eitelkeit belohnt
und sie so lange weiter füttert, wie sie ihm von Nutzen ist.

Doch wie lange das so sein wird, ist unklar, denn irgendwann
sind sie so ausgelaugt, dass der Teufel sich neues Futter sucht

...und in der Not eben auch Fliegen frisst.

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Davon ausgehend, dass man den Spruch
"In der Not frisst der Teufel Fliegen"
auch auf die Menschen übertragen kann,
würde das wohl bedeuten, dass auch der
Mensch alles (fr)isst, wenn er in Not ist.

Und wenn man will, dass die Menschen
für das Klima kein Fleisch mehr essen,
muss man sie wohl nur in Not bringen
und dafür sorgen, dass es so teuer wird,
dass sie es nicht mehr bezahlen können.

Aus dieser Perspektive betrachtet, wird
man es sich wohl eingestehen, dass man
denjenigen, die dafür sorgen, dass immer
mehr Menschen in Not geraten, Dankbar
sein und es ihnen hoch anrechnen sollte,
dass sie so kluge Entscheidungen treffen.

Und letztlich sind Würmer, Heuschrecken
Schnecken und Ähnliches nicht nur gesund,
sondern wenn der Hunger groß genug ist,
ganz bestimmt auch ein Gaumenschmaus.

Denn wie jeder, der es mal erlebt hat, weiß,
"ist der Hunger tatsächlich der beste Koch".

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Der Philosoph Immanuel Kant hat sich, wie ich vor einer Weile im Netz gelesen habe, offenbar auch Gedanken über den Spruch: "Hunger ist der beste Koch" gemacht und folgendes darüber geschrieben:

"Was das Interesse der Neigung beim Angenehmen betrifft, so sagt jedermann: Hunger ist der beste Koch und Leuten von gesundem Appetit schmeckt alles, was nur essbar ist; mithin beweist ein solches Wohlbefallen keine Wahl nach Geschmack."

Aber da Hunger m.M.n. etwas ganz anderes ist als Appetit, verstehe ich den Spruch nicht so wie er ihn verstanden und gedeutet hat. Denn ein gesunder Appetit eines Menschen ist m.E. nur ein Anzeichen dafür, dass er gesund ist und dass es ihm so gut geht, dass ihm nicht alles schmeck, sondern er nur das isst, auf das er Appetit hat. Und genau das ist bei einem hungrigen Menschen, der alles ist, nicht der Fall.
Um Geschmack geht es bei diesem Spruch jedenfalls m.M.n. nicht.

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Interessant finde ich, wie die gleichen Sprichwörter in anderen Ländern formuliert werden. So wird das deutsche Sprichwort: "Hunger ist der beste Koch" im altindischen durch den Satz: "Hunger macht die Speisen süß" mitgeteilt, in England sagt man: "Hunger sei die beste Tunke" und der Franzose erklärt: "Wer Hunger hat, isst jedes Brot".

Auch Miguel de Cervantes hat in seinem Buch Don Quijote etwas darüber geschrieben und meint: "Das beste Gewürz von der Welt ist der Hunger und da dieser den Armen nicht fehlt, so macht diesen das Essen immer Vergnügen".

Und nachdenklich macht mich das Marathi-Sprichwort: "Wo kein Korn ist, da gibt es viele Kinder", denn die Frage, warum gerade die Armen so viele Kinder zeugen, obwohl sie wissen, dass sie ihnen "kein Korn" geben können, beschäftigt mich auch schon länger.

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Eine Erklärung dafür, dass arme Menschen oft viele Kinder in die Welt setzen, ist, dass sie die Kinder als Altersvorsorge sehen und genau auf dem gleichen Prinzip ist ja auch unser Rentensystem aufgebaut. Darauf können sich die armen Menschen jedoch in der Realität häufig nicht verlassen, weil viele der Kinder sterben und auch die Überlebenden oft nicht in der Lage (oder gewillt) sind, ihre Eltern im Alter zu versorgen.

Naja, und dass dieses Prinzip auch in den "reicheren" Ländern mit einem Rentensystem nicht so gut funktioniert wie angenommen (oder erhofft), sieht man ja an den aktuellen Problemen in vielen Ländern, in denen zu wenig Kinder in die Welt gesetzt werden.

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Anstatt: "Wo kein Korn ist, da gibt es viele Kinder" zu sagen,
könnte man, wenn man es ins Gegenteil umwandelt, auch sagen:

"Wo viel Korn ist, da gibt es wenige Kinder".

Demnach könnte man durchaus auf die Idee kommen, dass Menschen wenig Kinder bekommen, weil es ihnen (zu) gut geht und sie davon ausgehen, dass ihr Lebensunterhalt im Alter gesichert ist. Und dass die anderen viele Kinder zur Welt bringen, weil sie in (großer) Not sind und nicht einmal Korn haben, das sie ihnen zu essen geben könnten.

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In der Not frisst der Teufel nicht nur Fliegen, sondern in
der Not zeigt sich auch wer ein Freund ist und wer nicht.

Blöd ist es nur, wenn die Freundschaft einseitig ist
und der helfende Freund hinterher der Dumme ist.

Trotzdem bin ich lieber die dumme,
als diejenige, die einen Freund betrügt.

Und wenn es wirklich so etwas wie Gerechtigkeit gibt,
wird der falsche Freund seine gerechte Strafe bekommen,
ohne dass der Betrogene irgendetwas dafür tun müsste.

Deshalb bleibe ich weiterhin passiv und unternehme nichts,
um dem falschen Freund das Ding zu verpassen, was er
verdient hätte und warte ab, bis es von ganz alleine geschieht.

Und wenn er dann Fliegen fressen muss,
weil kein anderer so dumm ist, ihm zu helfen,
wird er an mich denken und es zutiefst bedauern,
meine Freundschaft mit Füßen getreten zu haben.

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