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Sonntag, 29. Oktober 2023
Auf den Spuren der Wahrheit
Schon seit einigen Jahren beschäftigt mich die Frage, was den, bzw. einige Menschen böse macht und warum manche Menschen böse Taten begehen und andere nicht, aber die Meinung vieler Atheisten, dass die Religionen dafür verantwortlich sein sollen, teile ich nicht, obwohl ich als gläubiger Mensch den meisten Religionen gegenüber sehr kritisch eingestellt bin. Deshalb habe ich in den letzten Wochen intensiv nach Informationen recherchiert, die aufzuzeigen, dass der Glaube an sich nicht der Grund dafür ist, dass Menschen böse Taten begehen, denn gekämpft und gemordet haben sie offenbar schon immer.

Aber es spricht doch einiges dafür, dass durch Religionen Konflikte entstehen, die ohne sie vielleicht nicht entstanden wären. Man kann m.E. jedoch auch davon ausgehen, dass Religionen dazu erfunden wurden, um das Zusammenleben der Menschen positiv zu beeinflussen und es durch gewisse Grundsätze in Form von Geboten zu regulieren. Und wie man daran erkennen kann, dass sich die Gebote in allen Religionen ähneln und dass daraus auch die staatlichen Gesetze entstanden sind, scheinen sie durchaus sinnvoll zu sein.

Da die Spuren der Wahrheit sehr weit zurück in die Vergangenheit führen, beginne zunächst einmal bei der Geschichte der Evolution der Menschheit. Davon ausgehend, dass der Mensch nicht von einem Gott erschaffen wurde, sondern dass er sich im Laufe der Zeit zu dem Homo Sapiens entwickelt hat, der wir heute sind, beginnt "meine Wahrheit" bei der Entstehung der Menschheit. Um eine bildliche Darstellung davon zeigen zu können, habe ich die folgende Grafik erstellt:
01-Entwicklung-d-Menschen-2-kl

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Den genauen Zeitpunkt zu benennen, wann der Mensch begonnen hat zu glauben, ist natürlich kaum möglich, aber der (Ur-) Glaube scheint tatsächlich schon sehr früh entstanden und eine Art Urinstinkt oder Urtrieb des Menschen zu sein, der ihm von Natur aus mitgegeben ist.

Der Trieb zu überleben und dafür zu kämpfen, ist auch den Tieren gegeben und sie bemerken es nicht nur, wenn ein Mit-Tier stirbt, sondern viele Arten von ihnen scheinen einen solchen Verlust auch als Leid zu empfinden. Doch anders als die Menschen es tun, fragen sich die Tiere offenbar nicht, wohin der Verstorbene geht und was nach seinem Tod kommen könnte, sondern nehmen ihn einfach hin.

Die Antwort auf die Frage, warum der Mensch begonnen hat, sich solche Gedanken zu machen, ist ebenfalls offen, aber m.E. könnte der Tod eines Wegbegleiters und das schmerzhafte Gefühl über seinen Verlust die Ursache dafür sein. Denn ohne eine Verbundenheit mit der Gruppe und dem Mitgefühl einem/den anderen Stammesmitgliedern gegenüber, wäre vermutlich kein Mensch auf die Idee gekommen, die Verstobenen (und später auch Grabbeigaben für sie) zu bestatten.

Wie man der nächsten Grafik entnehmen kann, soll der "Vor-Mensch" bereits vor Millionen Jahren über erste Formen von ästhetischem Fühlen, wie dem Mitgefühl und Sozialverhalten verfügt und daraus das Denken und Sprechen entwickelt haben. Doch erst (oder schon?) vor 200000 Jahren soll er erste Vorstellungen vom Jenseits gehabt und Totenbestattungen und Rituale vorgenommen haben.

02-Entstehung-von-Religionen-2-kl

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Laut meinen Recherchen soll der Mensch bereits vor der Entstehung des heutigen Homo Sapiens im Jahr 40000 v. Chr. die ersten dualen Gegensätze in Form von Mensch und Tier, Himmel und Erde, Recht und Unrecht und Wahr und Unwahr gehabt/gedacht haben. 8000 Jahre (v. Chr.) soll es bereits weibliche Figuren von Göttinnen gegeben haben. 5000 (v. Chr.) gab es erste Zeichnungen von Personen und Symbolen, die man heute religiös deutet. 3000 (v. Chr.) soll es viele ägyptische und babylonische Priester gegeben haben. 2500 (v. Chr.) soll es im Nahen Osten über tausend babylonische Götter gegeben haben.

In dieser Zeit, also im Jahr 2222 v. Chr. soll Abraham geboren sein, der laut Bibel als erster Mensch an einen monotheistischen Gott geglaubt und von ihm gesprochen haben soll. Aus seiner Vorstellung von Gott ist später der Gott des Judentums, der des Christentums, der des Islams und des Bahais entstanden. Die Tora (Ur-Fassung der jüdischen Schrift und späteren Bibel) wurde zwar erst im Jahr 440 v. Chr. geschrieben, aber den Anfang ihrer Religion haben die Schreiber damals auf die Zeit gelegt, in der Adam und Eva als die Vorfahren von Abraham, von Gott erschaffen worden sein und die erste Sünde begangen haben sollen.

Obwohl die Behauptung, dass Adam und Eva die ersten Menschen waren, erwiesenermaßen nicht wahr ist, habe ich das Jahr, in dem Adam und Eva erschaffen worden sein sollen und auch das Jahr in dem Abraham geboren sein soll, in die Grafik eingefügt, um aufzuzeigen, wie lange vor dieser Zeit bereits unzählige andere Menschen auf der Erde gelebt haben. Und diese Menschen haben nicht nur an andere Götter oder philosophische Lehren geglaubt, sondern sie hatten auch andere Jahreszahlen als die in den jüdischen und christlichen Schriften bestimmten, wie zunächst die Jahresberechnung Anno Hominis (ab Adam und Eva bis Jesu) und die darauf folgende des Christentums, erneut bei 0 beginnend ab Jesu Geburt, die heute weltweit von allen Ländern der Erde als offizielle Jahreszahl anerkannt wird.

Doch in meiner Vorstellung, müssten wir heute eigentlich das Jahr 42023 seit dem ersten Homo Sapiens haben und nicht das von dem Christentum benannte Jahr 2023. Dass dem nicht so ist, zeigt auf, wie groß die Macht des damaligen Christentums war. Und dass sich aus dieser Vorgehensweise Konflikte ergeben haben, liegt auf der Hand.

03-Adam-und-Eva-bis-heute-2-kl

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Diese Konflikte ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Menschheit seit der Entstehung der großen Religionen, die heute als Weltreligionen bezeichnet werden. Vor allem der Glaube an die christliche Religion wurde seinerzeit mit großer Gewalt erzwungen und hat viele Todesopfer gekostet. Das Christentum hat zwar bis heute den größten Anteil an Gläubigen, aber in den letzen Jahren haben sich viele von ihnen von ihrem Glauben an Gott abgewandt und sind zu Atheisten geworden oder zu einer anderen Religion, wie dem Islam, konvertiert. Inzwischen werden zwar keine Menschen mehr von der katholischen Kirche verfolgt, doch stattdessen werden heute Christen verfolgt und es gibt viele gewalttätige Auseinandersetzungen durch Religionen.

Das scheint im Buddhismus, der seinerzeit als eine Gegenreligion zu den monotheistischen erfunden wurde und der neben dem Hinduismus in Indien, vor allem in Asien weit verbreitet ist, anders zu sein, aber die Spuren der Wahrheit führen mich doch zu der Erkenntnis, dass der Glaube an eine Religion wirklich viele Kriege und Gewaltverbrechen verursacht. In den meisten Fällen geht/ging es m.E. jedoch tatsächlich um die Eroberung/en von Land und die Ergreifung von (mehr) Macht.

Um die Antwort auf meine Ausgangsfrage, was einige Menschen böse macht, bzw. was sie dazu bringt böse Taten zu begehen, zu finden, werde ich den Spuren der Wahrheit weiter folgen und sie bestmöglich auslesen und interpretieren. Ich habe jedoch schon eine ganz leise Vorahnung, dass sie mich letztendlich zu genau dem Punkt (zurück-) führen werden, von dem ich ursprünglich ausgegangen bin . . .

. . . nämlich zu dem Menschen selbst und seinen Eigenschaften.

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Zu diesem Thema:
Eine Landkarte der Weltreligionen im Jahr
2009 findet man unter dem folgenden Link:

Weltkarte

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Zu den Religionen
Grafik von Anzahl der Menschen, die an
die jeweilige Religion glauben in Prozent.
04-Religionen-kl

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Die Gebote der Weltreligionen
Um aufzuzeigen, wie ähnlich sich die Gebote der Weltreligionen sind, habe ich eine Grafik von einer Übersicht der Gebote des Buddhismus, Christentums und Judentums, Islams und Hinduismus erstellt:

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Unter dem folgenden Link findet man
alternative Gebote, wie die von Atheisten:

https://de.wikipedia.org/wiki/Alternative_Zehn_Gebote

Was alle Gebote vereint, ist der Versuch den Menschen aufzuzeigen,
wie sie sich verhalten sollen und vor allem, was sie nicht tun sollen.

Genauso ist es bei den staatlichen Gesetzen, die sich, bis auf kleine Abweichungen, ebenfalls weltweit ähnlich sind. Allerdings droht den Menschen bei Zuwiderhandlung dieser Gesetze nicht die Bestrafung eines Gottes, sondern die eines Rechtsstaates, also die der Menschen.

Ohne solche Verhaltensregeln und Verbote scheinen die Menschen nirgendwo auf der Welt zurechtzukommen. Und die Menschen, die behaupten, es gäbe kein Gut und Böse, kein Richtig und Falsch, haben offenbar die grundlegenden Voraussetzungen für ein möglichst friedliches Zusammenleben von Menschen nicht verstanden und sind für Tätigkeiten, in denen man zwischen diesen Eigenschaften unterscheiden können muss, gänzlich ungeeignet.

Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass es irgendeinem geistig gesunden Menschen auf der Erde möglich ist, sich tatsächlich "Jenseits von Gut und Böse" zu befinden, sondern denke, dass diese Menschen sich selbst belügen und etwas vormachen, was ihnen zwar vielleicht manchmal helfen, ihr Leben aber ganz bestimmt nicht bereichern wird.

Daher bleibe ich auch dabei, zwischen den Eigenschaften Gut, Böse, Richtig und Falsch zu unterscheiden und die jeweiligen Dinge auch beim Namen zu nennen, wenn ich es für angebracht halte.

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Die Zehn Gebote des Neuen Atheismus
Füge ich hier ein, weil ich sie ziemlich absurd finde.

Du sollst nicht glauben

Du sollst dir kein Selbstbildnis
machen und es Gott nennen

Du sollst keine Götter neben dir dulden

Du sollst keinen Schöpfer haben

Du sollst deine Kinder ehren und sie
deshalb mit Gott in Frieden lassen

Sei gut auch ohne Gott

Du sollst keine anderen Götter
neben der Wissenschaft haben

Liebe deinen Nächsten –
ohne schlechtes Gewissen

Du sollst den Sabbat nicht ehren

Du sollst nicht knien als Schöpfer

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Die meisten Atheisten, denen ich bisher begegnet bin,
befinden sich unter den "Philosophie-Interessierten"
und halten sich gerne in entsprechenden Foren auf.

Dem ersten dieser Geboten folgen sie m.E. nicht, sondern glauben vielleicht sogar mehr als Gläubige, allerdings nicht an einen Gott, sondern an die Ergebnisse der Wissenschaften.

Doch dem dritten dieser Geboten scheinen einige von ihnen tatsächlich (gerne) zu folgen und halten sich selbst für Gott.

Als Menschen, die gut sind, habe ich die meisten von ihnen aber nicht erlebt, sondern empfinde sie als besonders herzlos und kalt. Darüber hinaus sind viele von ihnen extrem arrogant und haben große Aufmerksamkeitsdefizite, die sie durch ihre Auftritte im Internet ausgleichen wollen. Das gelingt manchen von ihnen auch ganz gut, allerdings nur unter Ihresgleichen und jeder der nicht dazu gehört, wird systematisch ausgegrenzt und so lange erniedrigt, bis er freiwillig geht. Es gibt zwar auch unter den Gläubigen Menschen die mehr oder weniger lieb und umgänglich sind, aber Atheisten fallen (mir) doch oft sehr unangenehm auf.

Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung, die ich gerne revidieren würde, wenn mir ein Atheist begegnen würde, der mir aufzeigen würde, dass er nicht so ist, wie ich die Atheisten hier beschrieben habe, aber ich glaube nicht, dass das geschehen wird. Trotz dem wird es wahrscheinlich so sein, dass sich unter allen Gläubigen, also auch den der Atheisten, gute und schlechte Menschen befinden, die auch gute und schlechte Taten begehen.

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