> > > > > > Jenseits von Gut und Böse > > > > > >: Aktuelles
Sonntag, 24. März 2024
Das perfekte System
Ob das deutsche Staatsystem früher perfekt war, weiß ich nicht genau,
aber ein perfektes Staatssystem könnte man bildlich vlt. so darstellen:



Zur Vollbild-Ansicht

Es gab jedenfalls einmal Zeiten, in denen alles gut zu
funktionieren schien und es den Menschen besser ging,
aber diese "Wohlstandsjahre" sind schon lange vorbei.

Nun hat eine der mir unbekannten Politikerinnen die Idee geäußert, dass wir unseren Perfektionismus aufgeben sollten, um auf diese Weise für mehr der extrem wichtigen, aber fehlenden Fachkräfte zu sorgen.

Und zwar, weil so viele der ausländischen Berufsqualifikationen der Zuwanderer in Deutschland nicht ohne weiteres anerkannt werden, bzw. deren Anerkennung zunächst einmal beantragt werden müssen.

Dies kann zwar durch eine Überprüfung der Gleichwertigkeit mit dem deutschen Referenzberuf geschehen, was durch die neue Anpassung (vom 1.3.2024) des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes erleichtert wird, aber diese Politikerin sagte, dass viele der Anerkennungsverfahren oft sogar mehrmals scheitern, bevor die Qualifikationen der Zuwanderer endlich anerkannt werden und dass das mehrere Jahre dauern kann.

Und genau deshalb hat sie kürzlich vorgeschlagen, dass wir unseren Perfektionismus aufgeben und die hohen Ansprüche verringern sollten, damit die Anerkennungsverfahren leichter werden und schneller gehen.

Denn dadurch kommen wir dann schneller zu den neuen Fachkräften, die wir so dringend benötigen. Prinzipell finde ich die Idee gar nicht schlecht, aber wenn ich mir diese beiden Systeme ansehe, gefällt mir das unperfekte Staatssystem (rechts) nicht so gut wie das perfekte.



Zur Vollbild-Ansicht

Naja, und wenn man bedenkt, dass ein System rundlaufen muss, um ordentlich zu funktionieren, wird man feststellen, dass ein unperfktes System wie dieses, gar nicht rundlaufen kann - und auch nicht wird.

Aber ich glaube nicht, dass sich diese Politikerin dadurch von ihrem Vorhaben abbringen lässt, denn was nützt einem schon ein perfektes System, wenn man keine Fachkräfte hat, die es am Laufen halten?

*******************************************************

...bereits 719 x gelesen

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 19. März 2024
Und bist du nicht willig, …
… so brauch` ich Gewalt.

Hieß es einst im Erlkönig von Johann Wolfgang von Goethe,
der von 1749 bis 1832 als deutschsprachiger Dichter lebte.

Doch obwohl Goehte schon vor fast zweihundert Jahren verstorben ist, scheinen diese Worte von ihm immer noch so aktuell wie damals zu sein. Allerdings nicht in Verbindung mit der Liebe eines Mannes zu einer Frau, die er auch mit Gewalt nehmen will, wenn sie nicht willig ist, denn das ist ja heute verboten, sondern auf die Bevölkerung eines Landes übertragen. Denn inzwischen scheinen diese berühmten Worte von Goethe in der Politik einiger Länder angewandt zu werden und eine Art interner Leitspruch zu sein, durch den die Bürger dieser Länder zu etwas gebracht werden sollen, was sie vielleicht gar nicht möchten. Und zwar indem man sie dazu zwingt, einer Entscheidung rechtskräftig zu widersprechen, wenn sie nicht damit einverstanden sind.

So heißt es heute offenbar:

Und bist du nicht willig, …

… so brauch` ich die Widerspruchsregelung.


Denn bei einer solchen Widerspruchsregelung wird etwas, wie z.B. die Erstellung einer elektronischen Patientenakte (ePa) für alle gesetzlich Krankenversicherten per Gesetz bestimmt, das auch ohne das ausdrückliche Einverständnis der Versicherten gültig ist, sofern sie diesem Gesetz nicht rechtskräftig widersprechen.

So haben sich in Deutschland bisher erst ca. 750.000 Menschen von ca. 85 Millionen Bürgern dazu entschieden, die seit einigen Jahren auf freiwilliger Basis angebotene elektronische Patientenakte für sich erstellen zu lassen und zu benutzen. Doch da die deutsche Regierung will, dass bestenfalls für alle gesetzlich Krankenversicherten eine elektronische Patientenakte (ePa) angelegt wird, hat der deutsche Bundesrat im Februar 2024 das Digital-Gesetz gebilligt, durch das die Widerspruchsregelung zum Einsatz kommt. Das bedeutet, dass Anfang 2025 für alle gesetzlich Krankenversicherten ohne deren Einverständnis eine "ePa" angelegt wird, wenn sie dem nicht widersprechen.

Eine solche elektronische Patientenakte (ePa) hat natürlich viele Vorteile für die Versicherten selbst und auch für die Ärzte, die man z.B. auf der folgenden Seite der Verbraucherzentrale nachlesen kann:

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/krankenversicherung/elektronische-patientenakte-epa-ihre-digitale-gesundheitsakte-57223

Aber die Bedenken einiger Menschen bezüglich der Datensicherheit, bzw. dem Datenschutz, sind nicht ganz unbegründet, wie man auf dieser offiziellen Seite ausführlich nachlesen kann:

https://www.bfdi.bund.de/DE/Buerger/Inhalte/GesundheitSoziales/eHealth/elektronischePatientenakte.html?nn=252102

Vor allem aus datenschutzgründen ist es m.E. ratsam, sich genau über dieses Thema zu informieren und gut zu überlegen was man möchte.

Zudem kommt in der Politik derzeit wieder die Frage auf, ob man/sie eine solche Widerspruchsregelung auch bezüglich der Organspende einführen soll, denn einige Politiker wollen über diese Frage erneut im Bundestag abstimmen lassen, weil sich ihrer Meinung nach zu wenig Menschen dazu bereit erklären, bei einem festgestellten "Hirntod" ihre Organe und/oder ihre Gewebe entnehmen zu lassen, indem sie dies durch einen freiwillig zugelegten Organspende-Ausweis bekunden.

Hierbei geht es jedoch um ein noch heikleres Thema als bei der "ePa", denn bei der Organspende geht es nicht "nur" um den Datenschutz sondern um den Schutz der körperlichen Unversehrtheit, die bei einem sogenannten "Hirntod" nicht endet. Doch diesbezüglich ist Deutschland das einzige Land in Europa, in dem die "Entscheidungslösung" gilt. Das bedeutet, dass die Organe und/oder das Gewebe der Menschen nur dann entnommen werden dürfen, wenn die "hirntoten" Personen dem zu Lebzeiten zugestimmt haben. Und wenn keine Entscheidung von der jeweiligen Person vorliegt, werden die Angehörigen danach gefragt.

Wie die Gesetze in anderen Ländern von Europa
sind, kann man auf der folgenden Seite nachlesen:

https://www.organspende-info.de/gesetzliche-grundlagen/entscheidungsloesung/

Auch bei dieser ethisch relevanten Frage sollte man sich m.M.n. sehr gut informieren und überlegen, was man für sich selbst und/oder einen Angehörigen möchte, denn wie man auf der oben verlinkten Seite lesen kann, gelten für Besucher von anderen Ländern die Gesetze der Länder, in denen sie sich befinden und nicht die ihres Heimatlandes. D.h. wenn jemand z.B. in Spanien oder Österreich einen Unfall hat und sein "Hirntod" festgestellt wird, dürfen die Organe der jeweiligen Person(en) entsprechend der dortigen Gesetze entnommen werden.

*********************************************************

...bereits 765 x gelesen

... link (8 Kommentare)   ... comment


Freitag, 5. Januar 2024
Gute Vorsätze
Alle Jahre wieder nehmen sich viele Menschen für das neue Jahr vor, irgendetwas in ihrem Leben, bzw. an sich selbst (zum Besseren) zu verändern. Woher dieser Brauch der guten Vorsätze kommt, weiß offenbar niemand genau, aber es scheint ihn schon sehr lange zu geben und es deutet vieles darauf hin, dass er ursprünglich religiös motiviert gewesen sein könnte. Der Beginn eines neuen Jahres scheint sich deshalb so gut für das Vornehmen von guten Vorsätzen zu eignen, weil damit ein neuer (Zeit-) Abschnitt beginnt, der sich leichter merken lässt, als wenn man sich an einem x-beliebigen Tag vornimmt, etwas (Entscheidendes) in seinem Leben zu verändern und vielleicht auch deshalb, weil viele andere es zu diesem speziellen Tag/Datum tun und sich daraus eine Art Gruppendynamik entwickelt hat.

Ob sich Menschen aus religiösen, politischen, persönlichen Gründen oder aus einer Gruppendynamik heraus zum neuen Jahr gute Vorsätze vornehmen, ist m.E. zweitrangig, denn unabhängig von den Motiven, scheint dieser Brauch grundsätzlich auf eine Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben und/oder seiner Person selbst hinzudeuten und/oder zurückzuführen sein . Denn wer mit sich und seinem Leben (rundum) zufrieden ist, muss ja nichts (daran) ändern. Nur, wer kann das schon von sich behaupten, bei so vielen Vorgaben, was (allgemein) als richtiges, falsches, gutes oder schlechtes Verhalten angesehen wird?

Auch bei diesen Vorgaben kommt es m.E. nicht darauf an, ob sie religiöser, politischer, gesellschaftlicher oder ganz persönlicher Natur sind, denn wenn man sich die Gebote der verschiedenen Religionen anschaut, sie mit den staatlichen Gesetzen und den moralischen Ansprüchen der Gesellschaft vergleicht, wird man feststellen, dass sie in den grundsätzlichen Punkten (weitestgehend) übereinstimmen und sich nur in den Formulierungen unterscheiden.

Von daher kann es ja eigentlich nur zu begrüßen sein, wenn sich (möglichst) viele Menschen zum Jahreswechsel gute Vorsätze vornehmen und sie (bestenfalls) auch umsetzen, denn wenn sie es schaffen, wird der Erfolg zu ihrem Wohlbefinden und ihrer Zufriedenheit beitragen und sich letztendlich auch positiv auf ihr Umfeld und die gesamte Gesellschaft auswirken. Doch wenn es misslingt, die guten Vorsätze umzusetzen, was wahrscheinlich in den meisten Fällen so ist, vergrößert sich genau die Unzufriedenheit, wegen der sie sich die guten Vorsätze überhaupt vorgenommen haben und das wäre wohl eher kontraproduktiv für alle.

Um das (für mich) von vorne herein auszuschließen, habe ich mir dieses Jahr den besten Vorsatz vorgenommen, der mir eingefallen ist und den ich auch bestimmt mit Leichtigkeit umsetzen werde, nämlich: Mir selbst treuzubleiben, […] indem ich genau so weitermache, wie ich es bisher getan habe und nichts an mir und meinem Leben ändere.

Mit dem Gelingen meiner guten Vorsätze, sieht es also
ziemlich gut aus und mir vornehmen, mich zu bessern,
kann ich ja dann zum nächsten Jahreswechsel, oder es,
um meine Zufriedenheit nicht zu gefährden, dann noch
einmal um ein weiteres Jahr verschieben, nicht wahr? ;)

********************************************

...bereits 996 x gelesen

... link (6 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 11. Oktober 2023
Neue Normalität in Deutschland
Inzwischen haben sich die meisten Menschen offenbar bereits daran gewöhnt, dass alles so extrem teuer geworden ist, angefangen von den Energiekosten, den Mieten und Immobilienpreisen, den Versicherungen und sonstigen Nebenkosten, bis hin zu den Lebensmitteln und anderen Artikeln, die man zum Leben braucht. Auch, dass nicht nur die Preise gestiegen, sondern gleichzeitig die Mengen reduziert und die Qualität der Waren verschlechtert wurden, ist inzwischen keine Seltenheit mehr, sondern scheint die ganz normale Vorgehensweise der/aller Firmen und Händler zu sein. Denn es scheint tatsächlich keinen einzigen Bereich zu geben, in dem sich die Inflation und Gier der Händler und Firmen nicht bemerkbar gemacht hat, die den Bürgern das Leben erschwert.

Sogar daran, dass es viele Waren (zeitweise) gar nicht mehr zu kaufen gibt, hat man sich schon gewöhnt und das Schlimmste woran man sich gewöhnen kann, sind die Schreckensnachrichten über die furchtbaren Kriege, in denen die Menschen allen Alters getötet werden und die über die Gewaltverbrechen, die inzwischen auch so oft vorkommen, dass man sie nicht mehr als außergewöhnlich wahrnimmt, wenn man davon in den Nachrichten hört. All das sind Gegebenheiten, an die man sich eigentlich nicht gewöhnen möchte, es aber trotz dem tut, weil sie keine Seltenheit mehr, sondern die "neue Normalität" geworden sind.

*********************************************************

...bereits 656 x gelesen

... link (13 Kommentare)   ... comment